Utopien und Dystopien der Natur. Surrealismus und ökologisches Denken
Utopien und Dystopien der Natur. Surrealismus und ökologisches Denken
In ihrem Buchprojekt Utopien und Dystopien von der Natur - Surrealismus und ökologisches Denken betrachtet Julia Drost den Surrealismus als eine philosophische Bewegung, die sie ideen-, kunst-, und wissenschaftsgeschichtlich im Kontext der Entwicklung der modernen Naturwissenschaften untersucht. Den Begriff der Ökologie prägte Ernst Haeckel im 19. Jahrhundert, indem er biologische Organismen als in beständiger Interrelation mit ihrer Umgebung definierte. Ihm folgten sowohl Wissenschaftler als auch Künstler, die über die Beziehungen zwischen dem Menschen und seiner natürlichen Umwelt nachdachten. In besonderer Weise haben sich die Künstler und Literaten des Surrealismus in verschiedensten Medien und Ausdrucksformen für die Naturwissenschaften ihrer Zeit interessiert und mit ökologischen Fragestellungen das Verhältnis von Mensch und Natur, Mensch und Kosmos verhandelt und verarbeitet. Ihr Interesse ist in einem größeren geistesgeschichtlichen Zusammenhang zu sehen. Von ihrem Interesse für Mythen und Esoterik über ihre Kritik der Aufklärung bis zur Zurückweisung von Kapitalismus und blindem Vertrauen in technologischen Fortschritt reicht das Spektrum surrealistischer Auseinandersetzung mit ökologischen Fragestellungen, deren Aktualität gerade vor dem Hintergrund der heutigen Umweltkrise nicht zu übersehen ist.
Von September 2019 bis Juni konnte Julia Drost ihre Forschungen als Scholar im Rahmen des Jahresthemas Art & Ecology am Getty Research Institute in Los Angeles betreiben und setzt ihre Arbeit nun am DFK Paris fort.