Frederike Lausch

Dr. Frederike Lausch

TU Darmstadt (Juli 2023)

Postdoc-Projekt: Self-Education for Survival – Architektur und Nachhaltigkeit im Kontext der Wissenschafts- und Technologieförderung im Indien der 1980er Jahre

Vita

Frederike Lausch ist Architekturhistorikerin, Postdoc an der Technischen Universität Darmstadt und Mitbegründerin des Center for Critical Studies in Architecture (CCSA). Ihre Forschungen konzentrieren sich auf die Dialektik von Politik und architektonischen Diskursen und Theorien im 20. Jahrhundert, insbesondere die Übersetzung von French Theory in Architektur (Ph.D. 2019) und der deutsche Nachkriegsdiskurs über Architektur im Nationalsozialismus (mbooks 2021). Derzeit erforscht sie das Communication Centre of Scientific Knowledge for Self-Reliance und die Frage, inwiefern ökologische Architekturpraktiken in der Auseinandersetzung mit Entwicklungspolitiken in den 1970er und 1980er Jahren entwickelt wurden. Sie studierte Architektur an der Bauhaus-Universität und der Middle East Technical University und promovierte in Kunstgeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt. Sie war Fellow am Deutschen Architekturmuseum (Wüstenrot Stiftung) und an der University of Arizona (DAAD). 2023 forscht sie in verschiedenen Ländern mit Hilfe eines Gerald D. Feldman Travel Grant der Max Weber Stiftung, im Juli 2023 ist sie am DFK Paris.

Forschungsschwerpunkt

Self-Education for Survival – Architektur und Nachhaltigkeit im Kontext der Wissenschafts- und Technologieförderung im Indien der 1980er Jahre

Das architekturhistorische Habilitationsprojekt untersucht das Communication Centre of Scientific Knowledge for Self-Reliance (CCSK), das 1982/83 von der jugoslawisch-slowenischen Architektin Eda Schaur und dem ungarisch-französischen Architekten Yona Friedman in Paris gegründet und von der Universität der Vereinten Nationen finanziert wurde. Dabei werden auch die bislang kaum erforschten Arbeiten von Friedman für die UNESCO in den 1970er und 1980er Jahren einbezogen. Der Schwerpunkt liegt auf der Frage, inwiefern im Kontext transnationaler Projekte und der Auseinandersetzung mit Entwicklungspolitiken ein Diskurs über nachhaltige Architekturpraktiken als Antwort auf die ökologische Krise entstanden. Der Gegenstand des Forschungsvorhabens sind mehr als 200 Selbsthilfe-Manuals mit Planungs-, Bau- und Überlebenswissen sowie realisierte und unrealisierte Bauprojekte des CCSK in Indien und Europa. Die Hauptthese des Forschungsprojekts ist, dass sich das CCSK mit Überlebenspraktiken in nicht-industrialisierten Ländern befasste, um daraus ein durchaus romantisiertes Modell eines alternativen Lebensstils für die Industrieländer zu entwickeln, mit dem die ökologische Krise besser zu bewältigen sei.
 

Kontakt

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