Anna-Jo Weier
Anna-Jo Weier, M.A.
Technische Universität Berlin (März - Mai 2023)
Dissertationsprojekt: Dissertationsvorhaben zur Rolle der Deutschen Botschaft in Paris auf dem Kunstmarkt während der deutschen Besatzungszeit 1940-44
Vita
Anna-Jo Weier M.A. studierte Kunstwissenschaft an der Technischen Universität Berlin. Während des Studiums arbeitete sie im Repertorium der Akteure des französischen Kunstmarkts während der deutschen Besatzung 1940-1945 (RAMA) sowie im Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin, dem Museumsreferat der Stadt Köln und im Restitution Department von Sotheby’s in London. Aus ihrer Masterarbeit über den Kunstmarktakteur Adolf Wuester bei Prof. Dr. Bénédicte Savoy entwickelte sie ihr Dissertationsprojekt bei Prof. Dr. Meike Hopp: Seit Herbst 2022 beschäftigt sie sich in diesem Rahmen mit der Rolle der Deutschen Botschaft in Paris auf dem französischen Kunstmarkt während der deutschen Besatzungszeit.
Gemeinsam mit Iñigo Salto Santamaría (TU Berlin) und Dr. Victor Claass (INHA Paris) organisiert und veranstaltet sie im Frühjahr 2023 den internationalen Workshop Kunst und Diplomatie. Kulturpolitische Akteur:innen und ihre Primärquellen in Berlin und Paris für Nachwuchswissenschaftler:innen, gefördert von der Deutsch-Französischen Hochschule. Von März bis Mai 2023 forscht Sie mit einem Stipendium des DFK Paris ebendort.
Stipendien
Dissertationsvorhaben zur Rolle der Deutschen Botschaft in Paris auf dem Kunstmarkt während der deutschen Besatzungszeit 1940-44
Das Dissertationsprojekt untersucht die variierenden Rollen, die die Deutsche Botschaft in Paris und ihr Personal bei der Verlagerung von Kunstwerken zwischen 1940 und 1944 eingenommen haben. Die Arbeit wird die direkten Beschlagnahmungen, die Unterstützung deutscher Käufer:innen auf dem Kunstmarkt, die Transferwege von Objekten und insbesondere die personellen Netzwerke der Botschaft untersuchen und darstellen, wie und zu welchem Anteil sie dadurch am NS-verfolgungsbedingten Entzug von Kulturgut beteiligt war. Dafür erfolgt im Rahmen des Forschungsstipendiums des DFK Paris die Einsicht umfangreicher Archivalien in den Archives Diplomatiques, Archives Nationales und Archives de Paris.
Der Blick auf die systemischen Strukturen und eine staatliche Akteurin trägt zu einem vertieften Verständnis der Kunstmarktdynamiken während der Besatzungszeit bei. Die Dissertation wird außerdem verdeutlichen, in welcher Weise in historisch spezifischen Umständen die Macht- und Handlungsspielräume der Botschaft ausgenutzt wurden. Am Ende der Forschungsarbeit wird somit die Erkenntnis stehen, in welchen Dienst sich die staatliche Diplomatie in Zeiten von Krieg und Besatzung stellte.