Tilman Schreiber
Tilman Schreiber
Vita
Tilman Schreiber studierte Kunstgeschichte, Filmwissenschaft und Germanistische Literaturwissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der Université Paris I – Panthéon Sorbonne sowie der Università di Roma – La Sapienza (10/2012-07/2019). Seit Oktober 2020 arbeitet er an einem Dissertationsprojekt zu klassizistischen Momenten der Bildproduktion zwischen 1680 und 1820 (betreut von Prof. Dr. Johannes Grave). Von September bis Ende Oktober 2024 forscht er mittels eines Kurzzeitstipendiums des DFK Paris ebendort.
Forschungsschwerpunkt
Die Künstlerausbildung an der École royale des élèves protégés unter Carle Vanloo (1749-1765)
1748 schafft die Académie royale de peinture et sculpture ein Förderformat, das die Gewinner des Prix de Rome auf ihren Aufenthalt in der Urbe vorbereiten soll. Die ausgewählten Studenten erhalten sowohl eine praktische als auch historisch-theoretische Ausbildung. Obwohl die Exzellenzinitiative nur über eine vergleichsweise kurze Lebensdauer verfügt (sie wird 1775 wieder eingestellt), ist sie von außerordentlicher kunsthistorischer Relevanz. Diese ergibt sich u.a. dadurch, dass prägende Figuren der französischen Malerei und Bildhauerei mit der École in Verbindung standen. Entweder als Lehrer (wie z.B. Carle Vanloo) oder als Schüler (wie z.B. Jacques-Louis David und Jean-Antoine Houdon).
Die traditionsreiche – wenn auch im Gesamtumfang überschaubare – Forschung zu diesem Förderformat hat sich auf die theoretische Dimension der Ausbildung konzentriert. Das eigene Projekt möchte demgegenüber die praktische Seite ins Zentrum rücken. Es interessiert sich für die Orte, an denen Schüler und Lehrer sich aufhielten, die Gegenstände, mit denen sie interagierten, sowie ihre Praktiken und Routinen. Darüber hinaus fragt das Projekt nach der Entwicklung der Ausbildung an der École royale des élèves protégés über die Jahre hinweg. Dabei konzentriert es sich auf die Phase des Direktorates von Vanloo, der die prägendste Figur an ihrer Spitze gewesen ist.