Elisabeth Fritz – Déclaration d’interdépendance. Die Manifeste des »Konvivialismus« und ihre Bezüge zur Gegenwartskunst
DFK hors les murs
Elisabeth Fritz – Déclaration d’interdépendance. Die Manifeste des »Konvivialismus« und ihre Bezüge zur Gegenwartskunst
Vortrag von Elisabeth Fritz, stellvertretende Direktorin des DFK Paris, im Rahmen der Ringvorlesung »Momenta der Stellungnahme: Geschichte und Gegenwart kollektiver öffentlicher Positionierungen« des Frankreichzentrums der Freien Universität Berlin
Kollektive Positionierungen zu gesellschaftspolitischen Belangen scheinen nicht nur aktuell eine gewisse Konjunktur zu erleben, sondern sind auch historisch durch wirkmächtige Beispiele belegt. Die Formate hierfür sind ebenso vielfältig wie das Themenspektrum, das sie abdecken, von Petitionen und Offenen Briefen über tribunes bis hin zu Pamphleten und Manifesten. Solche kollektiven »Einwürfe« entstehen erst durch interne Abstimmungen, die zu einem Kompromiss, manchmal auch zu einer Radikalisierung oder einem Umschwung führen können. Die Ringvorlesung untersucht die Entstehung solcher »Einwürfe« und die damit verbundenen Ein- und Ausschlussmechanismen sowie deren mediale Verfasstheit. Zentral ist die Frage, wann der richtige Zeitpunkt für öffentliche Stellungnahmen ist. Der Begriff Momentum zielt dabei auf einen konkreten Zeitpunkt ab, kann aber auch einen Impuls und eine sich beschleunigende Dynamik bezeichnen. Anhand ausgewählter Beispiele werden Momenta der Stellungnahme als dynamische Konstellationen unterschiedlicher Faktoren analysiert und ihre möglichen Auswirkungen auf gesellschaftliche Diskurse diskutiert. Die Vorträge in deutscher und französischer Sprache (ohne Simultanübersetzung) beleuchten Beispiele aus dem deutsch- und französischsprachigen Raum sowie aus einer deutsch-französischen bzw. globalen oder vergleichenden Perspektive.