Polyphone Resonanzen
Paul Klee und Frankreich / La France et Paul Klee
Deutsch
Frankreich und Paul Klee – das ist die Geschichte einer unvollendeten Liaison. Seit den ersten Pariser Ausstellungen Mitte der zwanziger Jahre haben die Werke Klees in Frankreich zwar für Aufsehen gesorgt, zumal im Kreis der Surrealisten. Und doch ist Klee der große Publikumserfolg in Frankreich versagt geblieben. Auch die intensiven, posthumen Anknüpfungsversuche der École de Paris in den fünfziger und sechziger Jahren haben nicht vermocht, Klee dauerhaft einen herausgehobenen Platz im französischen Kanon der Moderne zu sichern.
Zu wenig deutsch, zu wenig französisch, hat Klee – dessen eigenes Verhältnis zur französischen Kunst und Kultur nicht weniger von Anziehung und Reserve zugleich geprägt war – seinen Platz in einem künstlerischen Zwischenreich behauptet. Exemplarisch lässt sich an der Rezeption seines Werks in Frankreich studieren, wie sehr nationale Perspektiven den Blick auf einen unumstrittenen Protagonisten der internationalen Moderne zu behindern vermögen. Der vorliegende Band lotet die spannungsreichen Verflechtungen zwischen Klees Œuvre und der französischen Moderne aus und zieht dabei zugleich eine Bilanz, die Klee in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts neu zu verorten sucht.
Deutsch/Französisch – mit Beiträgen von Michael Baumgartner, Régine Bonnefoit, Isabelle Ewig, Marie Gispert, Charles Werner Haxthausen, Christine Hopfengart, Friederike Kitschen, Guitemie Maldonado, Regine Prange und Gregor Wedekind
Rezension:
- Marcello Ciccuto, »Percorsi attorno a Klee e Proust«, in: Italianistica XLI/1, Januar-April, S. 247–249.