Sophie-Luise Mävers-Persch
Sophie-Luise Mävers-Persch
Vita
Sophie-Luise Mävers-Persch ist seit 2020 wiss. Mitarbeiterin am Kunsthistorischen Institut der Universität zu Köln. Ihr Habilitationsprojekt Ars et Scientia analysiert künstlerisch-wissenschaftliche Interdependenzen in den Visuellen Kulturen europäischer Akademien der Wissenschaften der Frühen Neuzeit. Der Wechsel nach Köln erfolgte unmittelbar nach ihrer Dissertation mit dem Titel Reformimpuls und Regelungswut. Die Kasseler Kunstakademie im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert, die mit einem feministisch-sozialgeschichtlichen Ansatz die Kulturpolitik der französischen Okkupationszeit sowie die Rolle akademischer Künstlerinnen diskutiert (summa cum laude). 2016–2018 war sie Stipendiatin der Konrad-Adenauer-Stiftung, 2017–2020 wiss. Mitarbeiterin der Universität Kassel. Ihrem Doppelstudium der Kunstgeschichte, Germanistik und Philosophie an der Universität Kassel (mit Auszeichnung) ging ein Frühstudium an der Georg-August-Universität Göttingen voran. Sie ist Lehrpreisträgerin und wurde 2024 mit der Aufnahme in das Junge Kolleg der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste ausgezeichnet.
Forschungsschwerpunkt
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Ars et Scientia – Künstlerisch-wissenschaftliche Interdependenzen in den Visuellen Kulturen europäischer Akademien der Wissenschaften der Frühen Neuzeit
Hitzige Debatten über mögliche Wechselwirkungen zwischen forschungsorientierten Wissenschaftsgesellschaften und zur Lehre verpflichteten Kunstakademien führten in den Metropolen Paris, London und Berlin gleichermaßen dazu, theoretische Modelle der institutionellen Kooperation zu entwickeln, personelle Synergien zu diskutieren und konzeptionelle Divergenzen zu kritisieren. Das Projekt fragt danach, in welcher Weise Gelehrtengesellschaften spezifische Handlungsräume für Künstlerinnen und Künstler generierten und somit den zeitgenössischen Kunstdiskurs mit zu lenken vermochten. Ausgehend von der These, dass sich jene Institutionen als Orte der Kunstproduktion und der Verbreitung von Bildern etablierten und somit den künstlerischen Wissens– und Ideentransfer beförderten, sind insbesondere die genutzten Protektionsmechanismen, die kooperative Produktion von wissenschaftlichen Bildern und von plastischen Objekten sowie Darstellungen von Gelehrtenzirkeln in Grafik und Malerei zu analysieren, um mit einem institutionsübergreifenden, interdisziplinär ausgerichteten Ansatz zugleich die Konturen des frühneuzeitlichen Künstler- und Gelehrtennetzwerks zu schärfen. Wissensobjekte wie Instrumentarien naturwissenschaftlicher Experimentkultur, als Argumente fungierende Wissenschaftsillustrationen und programmatische Darstellungen von Gelehrtenkultur werden dabei als ideengeschichtliche Wissens-Ikonographien analysiert und als visualisierte Reflexionen einer zeitimmanenten Wissensgeschichte diskutiert.
Kontakt
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