Daumier und Deutschland
Deutsch
Unter mehreren Gesichtspunkten betrachtet Werner Hofmann das Thema »Daumier und Deutschland«. Gleich zu Beginn seiner Ausführungen steht eine überraschende Beziehung, die Alfred Rethel als möglichen künstlerischen Anreger Honoré Daumiers ausweist. Den fortwährenden Machtkampf der europäischen Staaten, aus dem 1870 der deutsch-französische Krieg hervorgeht, durchschaute Daumier als heuchlerisches Rollenspiel. Bismarck agierte darin mit plumpem Raffinement. Im zweiten Teil seines Beitrages widmet sich Hofmann der deutschen Rezeption Daumiers, in der Sammler, Kritiker und Künstler zusammenwirkten. Den Anfang machten private Sammler wie Fuchs, Gerstenberg, Osthaus und Sternheim. Wie diese sahen auch die Künstler seit der Jahrhundertwende in Daumier den Kämpfer für die Unterdrückten und Ausgegrenzten – Kollwitz, Hoetger, Heartfield, Grosz. Die Kunstkritiker indes, etwa Eduard Fuchs, Meier-Graefe und Klossowski, erinnern daran, dass Daumier darüber hinaus auch ein großer revolutionärer Maler war. Aus diesen unterschiedlichen Blickwinkeln ergibt sich die Frage, welche Bedeutung Daumiers Werk heute für uns hat.
Rezensionen:
- Achim Preiß, in: KUNSTFORM 6, 2005, URL: https://www.arthistoricum.net/en/kunstform/rezension/ausgabe/2005/1/6460/; siehe auch http://www.sehepunkte.de/2005/01/6460.html.
- Henning Ritter, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung 61, 12.03.2004, S. 41, URL: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/die-kanone-blickt-auf-ihr-werk-werner-hofmanns-daumier-studie-1148832.html.
- Martin Meyer, in: Neue Zürcher Zeitung, 11.05.2004.