Einführung in die Datenbank
Einführung in die Datenbank
Die Datenbank vergleicht die Zusammensetzung und Anordnung der Sammlung der Académie royale de peinture et de sculpture in den Jahren 1715 und 1781.
Quellen
Die vorliegende Datenbank baut auf zwei Quellen aus dem achtzehnten Jahrhundert auf – Description de l’Académie Royale des arts de peinture et de sculpture (1715), erstellt vom Sekretär der Akademie Nicolas Guérin, und Description sommaire des ouvrages de peinture, sculpture et gravure exposés dans les salles de l’Académie Royale (1781), angefertigt vom Kunstliebhaber Antoine-Nicolas Dezallier d’Argenville. Guérin und Dezallier d’Argenville listen in ihren Inventaren die Gemälde, Skulpturen, Stiche und Gipsabgüsse auf, aus denen sich die Kunstsammlung der Académie royale de peinture et de sculpture 1715 bzw. 1781 zusammensetzte, und beschreiben in unterschiedlichem Umfang die Anordnung dieser Objekte in den Räumen der Académie im Louvre. Diese Dokumente liefern somit relativ genaue Informationen über die Zusammensetzung und Anordnung der Sammlung zu zwei verschiedenen Zeitpunkten des 18. Jahrhunderts. Unsere Datenbank besteht aus 655 Objekten, von denen 173 sowohl 1715 als auch 1781 zur Sammlung gehörten. Sie ermöglicht es, zu jedem Erfassungsjahr Jahr separat zu arbeiten oder beide vergleichend auszuwerten.
Anordnung
Es ist wichtig zu wissen, dass die Académie zu diesen beiden Zeitpunkten – 1715 und 1781 – Räume auf verschiedene Stockwerke belegte. Die räumliche Installation der Akademie wechselte mehrmals ihren Ort. Ursprünglich in Saint-Eustache begonnen, dann im Hôtel Clisson in der Rue des Deux-Boules, in der Rue Sainte-Catherine und im Palais-Royal beherbergt, zog diese 1692 in den Louvre um. Aber auch dort zieht die Académie bis zu dreimal um: zunächst im ersten Stock, dann 1712 im Erdgeschoss und schließlich 1724 wieder im ersten Stock. So beschreibt Guérin 1715 die Anordnung der Sammlung im Erdgeschoss des Louvre, während Dezallier d’Argenville 1781 ihre Anordnung im ersten Stock dokumentiert.
Einschränkung
Ebenso wichtig ist die Feststellung, dass weder Guérin noch Dezallier d’Argenville allumfassende Beschreibungen liefern. Guérins Inventar umfasst die Gegenstände, die den Salon, die Salle d’Assemblée, die so genannte »Troisième salle« und die »Salle séparée des autres« sowie das Vestibül schmückten. Er gibt uns aber nur allgemeine Informationen zu den beiden Zeichensälen und den zwei restlichen Räumen, welche die Académie im Erdgeschoss des Louvre belegte. Auch in der Beschreibung von Dezallier d’Argenville, die sich auf die Antichambre, die Grande salle, die Salle des portraits, die Salle d’Assemblée und die Galerie d’Apollon konzentriert, werden die Säle für das Zeichnen nach dem lebenden Modell (es gab davon zwei im ersten Stock des Louvre) nicht erwähnt. In Zeitraum zwischen den Jahren der beiden Inventare beherbergten die Räume zudem mit dem Grand Prix de Rome ausgezeichnete Flachreliefs und Gemälde, Akademien (figürliche Zeichnungen von Professoren, die die Studenten kopierten, bevor sie nach dem Leben zeichnen durften) sowie Wachs- und Terrakottareliefs (vor denen die Studenten zeichneten, bevor sie zum Zeichnen nach einem Modell übergingen). Obwohl die Zeichensäle und die Objekte, die sie schmückten, für das Verständnis der Académie royale und ihrer Sammlung von entscheidender Bedeutung sind, sind sie nicht Teil unserer Datenbank. Auch die Drucke, die im Cabinet des estampes eingesehen werden konnten, sind nicht von Dezallier d’Argenville aufgeführt worden und deshalb nicht Bestandteil der Datenbank.
Zusammensetzung und Inhalte
Bei der großen Mehrzahl der von Guérin und Dezallier d’Argenville erfassten Objekte handelt es sich um Aufnahmestücke – die Werke, die junge Künstler der akademischen Jury zur Prüfung vorlegten, um Vollmitglieder der Institution zu werden. Die Inventare enthalten auch eine große Anzahl von geschenkten und in Auftrag gegebenen Kunstwerken, von welchen viele Porträts von Mäzenen und Mitgliedern der Académie sind. Gelegentlich enthalten sie auch angegekaufte Werke (vor allem Drucke), Utensilien des akademischen Unterrichts (wie zwei menschliche Skelette, die im Anatomieunterricht verwendet wurden) und Kunstwerke aus der königlichen Sammlung, die in die Räume der Académie gelangten.
Heutige Situation
Nach der Auflösung der Académie im Jahre 1793 wurde dieser einzigartige Bestand auf mehrere Institutionen aufgeteilt: das Musée du Louvre, die École Nationale Superiore des Beaux-Arts, das Schloss von Versailles. Etliche Werke finden sich in Kunstsammlungen Sammlungen in Frankreich und im Ausland. Das Ziel vorliegender Datenbank besteht darin, diese Werke zusammenzuführen und zu strukturieren, also Objekte nach ihrem heutigen Standort auffindbar macht, die einst gemeinsam im Louvre ausgestellt waren. Dennoch bleibt eine ganze Reihe von nicht identifizierten Stücken übrig, ferner Objekte mit unsicherer Zuordnung und verlorene Werke. Wir sind daher für jede weiterführende Information sehr dankbar und freuen uns über Beiträge, Korrekturen oder Hypothesen unter mcastor@dfk-paris.org.
Benutzerhinweise
Diese Datenbank enthält Datensätze von Kunstwerken, eine Suchmaschine und eine Reihe von Tags, die es dem Benutzer ermöglichen, die Suchergebnisse nach Kunstart, Medium, Künstler, aktuellem Standort und Datum (1715 oder 1781) zu filtern. Der chronologische Filter ermöglicht eine weitere Klassifizierung nach Räumen. Da die Académie 1715 und 1781 in verschiedenen Stockwerken untergebracht war, sind die Räume für jedes der untersuchten Jahr verschieden (beachten Sie, dass die Salle d’Assemblée von 1715 und die Salle d’Assemblée von 1781 zwei verschiedene Räume sind). Die Einträge zu den einzelnen Kunstwerken enthalten eine technische Beschreibung, einen Verweis auf den Katalog der Sammlung, in der das Werk heute aufbewahrt wird, die Angabe des Standorts des Werks im Erdgeschoss des Louvre im Jahr 1715 und/oder im ersten Stock im Jahr 1781, Links zu Primärquellen, Links zu zusätzlichen Ressourcen, rechtliche Informationen zur Verwendung von Bildern und Metadaten, Zitierhinweise und Kontaktinformationen. Der Benutzer kann über das Lesezeichen-Symbol mehrere Einträge zu einer Auswahl hinzufügen und die Auswahl über das Drucksymbol ausdrucken.