Auflösungs/Erscheinungen. Positionen zum fotografischen Verschwinden
Atelier de recherche
Auflösungs/Erscheinungen. Positionen zum fotografischen Verschwinden
Eine Workshop-Reihe konzipiert von Dennis Jelonnek (Deutsches Forum für Kunstgeschichte Paris) und Aïcha Revellat (eikones, Universität Basel)
Call for Papers
[English version below]
Die Geschichte der Fotografie war immer auch eine Geschichte des Anarbeitens gegen ihr Verschwinden, das zahllose Formen kennt. Auf diese variantenreiche Geschichte möchten wir unsere Aufmerksamkeit richten. Denn die Instabilität fotografischer Bilder und ihrer Träger stellt nur eine von vielen Formen dar, wie die Fotografie als materielles Objekt, als technisches Bildmedium, als Träger von Information und als Metapher mit dem semantischen Feld des Verschwindens in Verbindung trat und tritt: etwa in Form von Prozessen und Zuständen der Störung und des Rauschens, des Verlustes und der Abwesenheit, der Zensur, der Löschung und der Auflösung von Bedeutung; diese Phänomene betreffen einzelne Bilder, deren Motive, bestimmte Techniken; sie ereignen sich und sie begegnen uns im Alltag, im professionellen Umgang mit Fotografien und ihrer künstlerischen Verwendung auf jeweils spezifische Weise. Nicht zuletzt ist ihr Auftreten nicht grundsätzlich als negativ oder katastrophisch anzusehen. Wo etwas verschwindet, entsteht etwas: Aufmerksamkeit und Fragestellungen, ungeahnte Möglichkeiten und das Potential zu neuen Entwicklungen.
In Veranstaltungen und Texten zum Thema möchten wir im Austausch unter Kolleg:innen vielfältige Formen dieses Verschwindens zur Erscheinung bringen – sowohl im Hinblick auf deren defizitären Charakter, als auch auf ihre inhärenten Chancen. Interessierte Forscher:innen aus den geisteswissenschaftlichen Disziplinen laden wir ein, sich mit relevanten Beitragsvorschlägen bei uns zu melden. Wir streben ein konzentriertes Werkstattformat an, das auf die Erstellung einer gemeinsamen Publikation abzielt. Diese soll ein breites Spektrum von Phänomenen des Verschwindens in Bezug auf Fotografien und fotografische Medien versammeln; in Form konziser und kompakter Fallstudien, die zugleich von dem persönlichen methodischen Umgang der Autorin/des Autors mit dem Objekt/Thema der Untersuchung zeugen. Anstelle von herkömmlichen Vorträgen bitten wir daher im Vorfeld unserer Treffen um die Einsendung von Texten (max. 25.000 Zeichen), die dann unter ausgewählten Teilnehmer*innen zirkulieren. Sie stellen die Diskussionsgrundlage für eine Reihe von Gesprächen am Deutschen Forum für Kunstgeschichte in Paris und an der Universität Basel dar, die auch über die gemeinsamen Workshops hinausreichen sollen.
Zeitplan
- Frist für die Bewerbung mit einem Abstract (max. 3000 Zeichen): 15.10.2024
- Benachrichtigung über Zu- und Absagen: 31.10.2024
- Termine für die gemeinsamen Workshops: 03./04.07.2025 in Paris, 16./17.10.2025 in Basel
Kontakt
Bitte senden Sie ihre Bewerbungen an:
Dennis Jelonnek (Deutsches Forum für Kunstgeschichte Paris):
djelonnek@dfk-paris.org
Aïcha Revellat (eikones, Universität Basel):
aicha.revellat@unibas.ch
Der vollständige Call for Papers ist im PDF auf dieser Seite nachzulesen
Dis/appearance in and of Photography
A series of workshops conceived by Dennis Jelonnek (Deutsches Forum für Kunstgeschichte Paris) and Aïcha Revellat (eikones, University of Basel)
Call for Papers
In this light, the history of photography has always been a history of working against its disappearance, which takes countless forms. We would like to focus our attention on this varied history. For the instability of photographic images and their carriers represents only one of the many ways in which photography as a material object, as a technical image medium, as a carrier of information and as a metaphor has entered and continues to enter into the semantic field of disappearance: for example, in the form of processes and states of disruption and noise, loss and absence, censorship, deletion and the dissolution of meaning; these phenomena affect individual images, their motifs, certain techniques; they occur and we encounter them in everyday life, in the professional handling of photographs and their artistic use in specific ways in each case. Last but not least, their occurrence should not be seen as fundamentally negative or catastrophic. Where something disappears, something potentially comes into being: attention and questions, unexpected possibilities and the potential for new developments.
We seek to shed light on the diverse forms of disappearance—both in terms of their deficits and their inherent opportunities—by exchanging with colleagues. We invite interested researchers from the humanities to submit relevant proposals. We aim for a focused workshop format that will lead to the creation of a joint publication. This publication will gather a broad spectrum of phenomena of disappearance related to photographs and photographic media, presented in concise and compact case studies that also reflect the personal methodological approach of the author to the object/topic of investigation. Instead of traditional presentations, we ask for the submission of texts in advance of our meetings, which will then circulate among selected participants. These texts will form the basis for a series of discussions at DFK Paris and at eikones – Center for the Theory and the History of the Image in Basel.
Timeline
- Deadline for submission of an abstract (max. 3000 characters): 15.10.2024
- Notification of acceptance/rejection: 31.10.2024
- Dates for joint workshops: 03./04.07.2025 in Paris, 16./17.10.2025 in Basel
Contact
Please submit your application to
Dennis Jelonnek (German Forum for Art History, Paris):
djelonnek@dfk-paris.org
Aïcha Revellat (eikones, University of Basel):
aicha.revellat@unibas.ch
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