Hannah Goetze

Hannah Goetze

Doctorant·e

Vita

Von 2015 bis 2021 Studium der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München; Abschluss mit einer Masterarbeit zu »Hungermenschen und Papiermaschinen. Zur Lesbarkeit, Essbarkeit und Messbarkeit von Welt«. Von 2019 bis 2023 Studium der Kunstgeschichte und Volkswirtschaftslehre ebenda. Praktikum am Deutschen Forum für Kunstgeschichte Paris von September 2022 bis Februar 2023.

Von 2019 bis 2021 Forschungsstudentin am DFG-Graduiertenkolleg »Funktionen des Literarischen in Prozessen der Globalisierung«. Von 2021 bis 2022 sowie erneut 2023 Tätigkeit am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München in der Direktion (Prof. Dr. Ulrich Pfisterer). Seit 2023 Promotion an der LMU München unter Betreuung von Prof. Dr. Christine Tauber; Arbeitstitel »›…dit l’atelier‹. Organisationsformen, Produktionsorte und Werkräume, Frankreich 1840–1867«. Seit Oktober 2023 als Doktorandin am DFK Paris.

Axes de recherche

  • Weltbilder und -beschreibungen
  • Literatur und Globalisierung, Literatur und Maschinen, Literatur und Arbeit
  • Schreiben über Kunst (Kunstgeschichte, Kunstkritik)
  • Paris des 19. Jahrhundert
  • Promotionsprojekt: »›…dit l’atelier‹. Organisationsformen, Produktionsorte und Werkräume, Frankreich 1840–1867«

Das Lemma »atelier« führt Émile Littrés Dictionnaire de la langue française erstgenannt als »1) Lieu où travaillent un certain nombre d’ouvriers«, weiterhin als »2) Lieu de travail d’un peintre, d’un sculpteur«. Das Promotionsprojekt bemüht sich, den Atelierbegriff in seiner semantischen Breite ernstzunehmen, um hierüber Debatten der Mitte des 19. Jahrhunderts über Arbeit (Organisation von, Recht auf …) nachzuvollziehen und darin Fragen zu Arbeit und Arbeitsorten von Künstler:innen zu verorten. Ausgangspunkt hierfür ist eine Zunahme zweier Diskurse ab 1840: Einerseits findet sich eine intensive Hinwendung zum Atelier des:der Künstler:in, das als Ort verstanden wird, wo diese:r selbst »erkannt« zu werden vermag ­– deutlich wird dies in einer Vielzahl von Atelierbildern und Atelierbesuchen, die angeboten werden und über die in Zeitschriften berichtet wird. Andererseits bildet sich eine (soziologisch interessierte) Literatur heraus, die sich zunehmend für die Lage der arbeitenden Klasse und insbesondere ihre Missstände interessiert und sich dabei mit Methoden des Sichtbarmachens von Arbeit und Arbeiter:innen, u.a. einer quantitativen Sozialstatistik und Formen teilnehmender Beobachtung, auseinandersetzen muss. So verschiedentlich diese Prozesse – diskursiv wie gesellschaftlich – verortet sind, so lassen sich an ihnen durchaus gleiche Fragestellungen festmachen, etwa nach der Öffnung von geschlossenen Arbeitsräumen nach außen und einem gesteigerten Interesse an (zunehmend kapitalistisch strukturierten und auf Wettbewerbsgedanken basierenden) Produktionsorten wie ‑bedingungen, die mal mehr, mal weniger bewusst verschleiert oder aber dezidiert offengelegt werden.

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