Hannah Goetze

Hannah Goetze

Doctoral Student

Vita

Von 2015 bis 2021 Studium der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München; Abschluss mit einer Masterarbeit zu »Hungermenschen und Papiermaschinen. Zur Lesbarkeit, Essbarkeit und Messbarkeit von Welt«. Von 2019 bis 2023 Studium der Kunstgeschichte und Volkswirtschaftslehre ebenda. Praktikum am Deutschen Forum für Kunstgeschichte Paris von September 2022 bis Februar 2023.

Von 2019 bis 2021 Forschungsstudentin am DFG-Graduiertenkolleg »Funktionen des Literarischen in Prozessen der Globalisierung«. Von 2021 bis 2022 sowie erneut 2023 Tätigkeit am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München in der Direktion (Prof. Dr. Ulrich Pfisterer). Seit 2023 Promotion an der LMU München unter Betreuung von Prof. Dr. Christine Tauber; Arbeitstitel »›…dit l’atelier‹. Produktionsorte und Werkräume, Frankreich 1848–1900«. Seit Oktober 2023 als Doktorandin am DFK Paris.

Research focus

  • Weltbilder und -beschreibungen
  • Literatur und Globalisierung, Literatur und Maschinen, Literatur und Arbeit
  • Schreiben über Kunst (Kunstgeschichte, Kunstkritik)
  • Paris des 19. Jahrhundert
  • Promotionsprojekt: »›…dit l’atelier‹. Produktionsorte und Werkräume, Frankreich 1848–1900«

Unter dem Lemma »atelier« listet Emil Littrés Dictionnaire de la langue française aus dem Jahre 1873 mehrere Definitionen. Es führt ihn erstgenannt als »1) Lieu où travaillent un certain nombre d’ouvriers«, danach – eben erst an zweiter Stelle – als »2) Lieu de travail d’un peintre, d’un sculpteur«. Das Promotionsprojekt interessiert sich für ein Ernstnehmen des Atelierbegriffs in diese beiden Richtungen und nimmt ihn als Ausgangspunkt dafür, zeitgenössische Debatten über Arbeit in Betracht zu nehmen und Fragen zu Arbeit und Arbeitsorten von Künstler:innen darin zu verorten. Die Wahl des Zeitraums ab 1848 ergibt sich unter anderem daher, dass hier zwei Formen von Diskursen an Häufigkeit und Intensität zunehmen. Einerseits findet sich eine intensive Hinwendung zum Atelier des:der Künstler:in, das als Ort verstanden wird, wo diese:r selbst »erkannt« zu werden vermag ­– deutlich wird dies in einer Vielzahl von Atelierbildern und Atelierbesuchen, die angeboten werden und über die in Zeitschriften berichtet wird. Andererseits bildet sich eine (soziologisch interessierte) Literatur heraus, die sich zunehmend für die Lage der arbeitenden Klasse und insbesondere ihre Missstände interessiert und sich dabei mit Methoden des Sichtbarmachens von Arbeit und Arbeiter:innen, u.a. einer quantitativen Sozialstatistik und Formen teilnehmender Beobachtung, auseinandersetzen muss. So verschiedentlich diese Prozesse – diskursiv wie gesellschaftlich – verortet sind, so lassen sich an ihnen durchaus gleiche Fragestellungen festmachen, etwa nach der Öffnung von geschlossenen Arbeitsräumen nach außen und einem gesteigerten Interesse an (zunehmend kapitalistisch strukturierten) Produktionsorten wie ‑bedingungen, die dabei mal mehr, mal weniger bewusst verschleiert oder aber dezidiert offengelegt werden.

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Hannah Goetze

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