Der Surrealismus und das Geld. Händler, Sammler und Vermittler
Der Surrealismus und das Geld. Händler, Sammler und Vermittler
Das internationale und interdisziplinäre Forschungsprojekt »Der Surrealismus und das Geld« widmete sich seit November 2014 einer systematischen kultur-, kunst- und wirtschaftshistorischen Analyse der Handelswege und Netzwerke, die den Surrealismus als eine der großen Avantgarden des 20. Jahrhunderts konstituiert haben. Welche Rolle spielte der Kunstmarkt bei der Etablierung des Surrealismus als internationale Avantgarde? Wer waren die Akteure, Plattformen und Medien seiner Vermarktung und Selbstvermarktung? Auf welche Weise wurden Kunstwerke von Max Ernst, Salvador Dalí, André Masson, Joan Miró u.a. zunächst in den USA und dann in Europa zu gefragten Sammler- und Museumsstücken? Und wie positionierten sich die Surrealisten selbst zum kommerziellen, in ihren Augen kapitalistischen System des Kunstmarkts? Diese Fragen wurden im Rahmen von sechs internationalen Workshops und Kolloquien am DFK Paris sowie zwei Masterseminaren an der Université Paris Nanterre und Universität Leipzig diskutiert und analysiert.
Sie brachten nicht nur neue Erkenntnisse über die Genese, Geschichte und Internationalisierung des Surrealismus, sondern auch über die ökonomische Situation der Künstler und die Strategien ihrer Händler in Europa und im amerikanischen Exil sowie über die Musealisierung der surrealistischen Kunst hervor. Insbesondere der wissenschaftliche Nachwuchs wurde in einer interdisziplinären Perspektive an das Forschungsgebiet zum Surrealismus zwischen Kunst und Kommerz herangeführt.
Zunächst 2014 von Julia Drost (DFK Paris) und Martin Schieder (Universität Leipzig) konzipiert und seit 2015 gemeinsam mit Fabrice Flahutez (Université de Lyon-Saint-Étienne) geleitet, wurde das am DFK Paris angesiedelte Projekt 2015–2017 durch das Labex Arts H2H teilgefördert (Projekt »Le surréalisme au regard des galeries, des collectionneurs et des médiateurs, 1924–1959«). Weitere Projekt- und Publikationsmittel stellten die Terra Foundation for American Art sowie The International Art Market Studies Association (TIAMSA) zur Verfügung.
Publikationen
Zwei Publikationen in der Reihe Passages Online des DFK Paris stellen in über 50 Fallstudien die Ergebnisse der kollektiven Grundlagenforschung vor:
- Julia Drost, Fabrice Flahutez, Anne Helmreich und Martin Schieder (Hg.), Networking Surrealism in the USA. Artists, Agents, and the Market, Paris/Heidelberg, DFK Paris/arthistoricum.net, 2019 (Passages Online 3)
- Julia Drost, Fabrice Flahutez und Martin Schieder (Hg.), Le surréalisme et l’argent, Paris/Heidelberg, DFK Paris/arthistoricum.net, 2021 (Passages Online 4)
Kolloquien und Veranstaltungen
2014
« Le monde au temps des surréalistes »
Workshop am DFK
Paris, 7. – 8. November 2014
Programm (PDF)
2016
« Le surréalisme dans l’europe de l’entre-deux guerres »
Workshop am DFK
Paris, 11. – 12. März 2016
Programm (PDF)
« Surréalisme et arts premiers »
Workshop am DFK
Paris, 10. – 11. Oktober 2016
Programm (PDF)
« The Avant-Garde and its Networks »
Workshop am Orient Institut Beirut
Beirut, 14. – 15. November 2016
Programm (PDF)
2017
« Das Geschäft mit dem Wunderbaren »
Workshop am DFK
Paris, 28. – 29. September 2017
Programm (PDF)
« Networks, Museums and Collections. Surrealism in the U.S. »
Workshop am DFK
Paris, 27. – 29. November 2017
Programm (PDF)