Französische Museumspolitik
Französische Museumspolitik im 21. Jahrhundert: Paris, Lens und Marseille
»Französische Museumspolitik im 21. Jahrhundert: Paris, Lens und Marseille«
13. – 17. April 2015
Deutsch-französischer Studienkurs des Deutschen Forums für Kunstgeschichte (DFK Paris) in Zusammenarbeit mit der TU Berlin, mit Unterstützung der Deutsch-Französischen Hochschule, Saarbrücken
Seit dem spektakulären Erfolg des Guggenheim-Museums Bilbao in den 1990er Jahren kündigen Museumsgründungen privater und öffentlicher Natur eine neue Ära in der europäischen Museumslandschaft an. Besonders Paris hat wie kaum eine andere europäische Stadt eine reiche und heterogene Museumslandschaft vorzuweisen. Mit ihrer jahrhundertelangen Geschichte, die bis zu den Anfängen der öffentlichen Sammlung überhaupt reicht, und ihrem bis heute wegweisenden sowie innovativen Charakter zählt sie zu den wichtigsten Akteuren der globalen Museumsszene.
Mit besonderem Augenmerk auf die französischen Entwicklungen der letzten zwei Dekaden gab die Exkursion fortgeschrittenen Nachwuchswissenschaftler/-innen aus den Bereichen Kunstgeschichte, Museumswissenschaften, Museumspädagogik und Curatorial Studies eine Einführung in die französische Museumsgeschichte.
Um eine solide Wissensgrundlage zu schaffen, fand zum Auftakt der Exkursion ein eintägiger Workshop über die Entwicklung der Museumsgeschichte seit der Eröffnung des Musée du Luxembourg in Frankreich statt. In Referaten wurde die Entwicklung der seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert entstandenen Pariser Museumslandschaft (Musée du Louvre, Musée de Luxembourg, Historisches Nationalmuseum Versailles, Grand Palais) reflektiert und der Bogen bis hin zu Museumsgründungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit Referaten zum Musée d’Orsay, dem Centre Georges Pompidou sowie der Fondation Cartier als einer der ersten privaten Stiftungsbauten gespannt.
Anhand dieser unterschiedlichen Beispiele von Pariser Museen waren die Exkursionsteilnehmer/innen angehalten, über die divergierenden Aufgaben und Verantwortlichkeiten von Museen, ihre unterschiedlichen Gründungs- und Sammlungsgeschichte, sowie Zielsetzungen und Ansprüche zu diskutieren und diese kritisch zu hinterfragen.
An den Folgetagen wurden zeitgenössische, museale Institutionen in Paris (Quai Branly, Fondation Louis Vuitton, MAC/VAL), aber auch Museen innerhalb ganz Frankreichs besucht.
Der Besuch des Louvre-Lens, der ersten nationalen Zweigstelle des Pariser Louvre, bot die Möglichkeit den Bildungsaspekt mithilfe einer zeitgemäßen, intermedialen Präsentation des Museums sowie des einzigartigen Ausstellungskonzepts der « Galerie du temps » zu untersuchen.
In Lyon wurde das Musée des Confluences und in Marseille das 2013 eröffnete Musée des Civilisations de l´Europe et de la Méditerranée (MuCEM) besucht.
Leitung:
Dr. Julia Drost (DFK Paris), Dr. Andrea Meyer (TU Berlin), Dr. des. Robert Skwirblies (TU Berlin)
Assistenz:
Mathilde Heitmann (DFK Paris)
Teilnehmer/-innen:
Fabiola Bierhoff, Doktorandin, FU Berlin; Helene Bongers, Studentin, Fu Berlin; Jasmin Chanine, Doktorandin, Universität Lausanne; Laura Marie Gvenetadze, Masterstudentin, Johannes Gutenberg-Universität Mainz; Sebastian Kneißl, Masterstudent, Kath. Universität Eichstätt; Merten Lagatz, Masterstudent, TU Berlin; Johanna Laub, Masterstudentin, Universität Leipzig; Daniela Carmen Maier, Doktorandin, Universität Bern; Isabelle Chiara Nové, Masterstudentin, TU Berlin; Laura Pölloth, Masterstudentin, Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg; Benjamin Rowles, Masterstudent, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; Fabian Röderer, Masterstudent, Universität Hamburg; Lena Schäffler, Masterstudentin, FU Berlin; Laura Thiemann, Masterstudentin, FU Berlin; Andrea Völker, Masterstudentin, HU Berlin.