Datathon

Workshop

Datathon

Das Deutsche Historische Institut Paris (DHIP) und das Deutsche Forum für Kunstgeschichte (DFK Paris) in Paris sind zwei Einrichtungen der Max Weber Stiftung – Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beider Institute führen an den Standorten selbstständig innovative Forschungsprojekte durch, häufig mit digitalen Anteilen, bei denen als Ergebnis kritische digitale Editionen, Datensammlungen, Karten, Datenbanken oder weitere Online-Publikationen stehen. Einige der Forschungsprojekte stehen in einer langen Tradition an beiden Häusern und setzten bisweilen schon sehr früh digitale Methoden ein. 

Am Deutschen Historischen Institut gehören dazu insbesondere die Projekte “Prosopographia Burgundica”, ein Internetportal zum Hof von Burgund im 15. Jahrhundert, das u.a. eine Datenbank der Angehörigen des Hofes enthält, oder auch das “Adressbuch der Deutschen in Paris von 1854”, das in einem Forschungsprojekt über deutsche Einwanderer in Paris im 19. Jahrhundert eine Rolle spielte, und für dessen Relaunch erst kürzlich eine Kooperation mit dem Institut für Digital Humanities in Köln geschlossen wurde. Auch das Projekt der Erschließung und Digitalisierung der Korrespondenz der französischen Schriftstellerin Constance de Salm (1767-1845) hat erst kürzlich von einem Relaunch profitiert, mit dem Zugang und Nutzung der Datenbank vereinfacht wurde.

Das Forum für Kunstgeschichte erarbeitete die Online-Publikation des bedeutenden Briefwechsels zwischen dem Franzosen Henri Fantin-Latour und dem Deutschen Otto Scholderer, der sich von 1858 bis 1902 erstreckt und ein wichtiges Dokument im Hinblick auf den deutsch-französischen Dialog zweier Künstler im turbulenten 19. Jahrhundert darstellt. Ebenso wurden Materialien und Forschungsdaten aus dem Projekt “Deutsch-französische Kunstvermittlung” in drei Datenbanken publiziert, u.a. mit Texten zur Kunst, die zwischen 1870 und 1960 in deutschen und französischen Zeitschriften veröffentlicht wurden und zum großen Teil nur wenig bekannt sind. 

Beide Institute unterstützen den Open Access-Gedanken für ihre Veröffentlichungen und setzen sich für eine Publikation von Forschungsdaten nach den FAIR-Prinzipien ein, die u.a. einen freien Zugang darauf sowie die erneute Nutzung ermöglichen. 

Vor diesem Hintergrund laden das DHIP und das DFK Paris vom 24. bis zum 26. November zu einem Datathon nach Paris ein, bei dem der kreative Umgang mit den Forschungsdaten aus beiden Einrichtungen im Mittelpunkt steht. Das Ziel dabei ist, diese Daten unter Anleitung von Expertinnen und Experten mithilfe von computergestützten oder (halb)automatischen Methoden sowie den reichhaltigen Beständen deutscher und französischer Gedächtnisinstitutionen anzureichern und neu zu interpretieren, dabei bestehende Hypothesen zu testen oder neue zu erproben. 

Die Veranstaltung ist als Präsenzveranstaltung geplant, sofern die Situation es zulässt. Die Workshopsprache ist Französisch.

Wer?

Der Datathon richtet sich an interessierte Studierende höherer Semester, an Promovierende und Post-Docs der Geisteswissenschaften, die bereits erste Erfahrungen mit digitalen Methoden gesammelt haben. Gearbeitet wird in drei Gruppen, die jeweils von ausgewiesenen Expertinnen und Experten, unseren „Daten-Buddies“ angeleitet und betreut werden. Die ganze Bandbreite digitaler Methoden kann dabei ausgeschöpft werden, von statistischer Bearbeitung von Texten und Bildern, über Kartographie, Anreicherung von Datensammlung und Verknüpfung mit Normdaten, bis hin zur Produktion von Erzählungen im Webformat, von Postern, Podcasts und Videos… Die Ergebnisse des Datathon werden am letzten Tag präsentiert und auf den Blogs des DHIP publiziert.

 

Reisekostenbeihilfe

Bewerberinnen und Bewerber aus Deutschland, die kein Auslandsstipendium erhalten oder die keine Einkünfte aus einem Arbeitsverhältnis von mehr als 50 % beziehen, können eine Reise- und Übernachtungspauschale von 200,- Euro beantragen. Bewerberinnen und Bewerber aus Frankreich können analog eine Pauschale von 100,- Euro beantragen. Bitte vermerken Sie dies entsprechend in Ihrem Anschreiben.

Kandidatinnen und Kandidaten werden bis zum 8. Oktober 2021 über die Entscheidung ihrer Bewerbung unterrichtet.

Anne Klammt, Gérald Kembellec, Mareike König

 

Verantwortliche Person am DFK

Kontakt
Dr. Anne Klammt

Dr. Anne Klammt

Forschungsleiterin / Verantwortlich für Digital Humanities
Telefon +33 (0)1 42 60 89 50

Forschungsfelder

Digitale Kunstgeschichte