Passerelles vol. 8

Kunst als Experiment

Marcel Duchamps »3 Kunststopf-Normalmaße«

Herbert Molderings

Langue de la publication: Allemand

Allemand

Als Marcel Duchamp nach seinem wichtigsten Werk gefragt wurde, nannte er die 3 Stoppages étalon von 1913/14: drei ein Meter lange Fäden, die er aus einem Meter Höhe fallen gelassen und auf Leinwand fixiert hatte. Die 3 Kunststopf-Normalmaße transzendierten die erst wenige Jahre zuvor durch die Kubisten realisierte Neudefinition des Gemäldes als einem autonomen Formgebilde in Richtung einer naturwissenschaftlich geprägten Auffassung vom Bild als epistemischem Objekt. War der bildende Künstler bis dahin in erster Linie ein Hersteller von Bildern, so wurde er mit den 3 Kunststopf-Normalmaßen zum Erfinder von Experimentalanordnungen, aus denen neue Techniken und Funktionen des Bildes hervorgehen. Die 3 Kunststopf-Normalmaße begründeten nicht nur die Ästhetik des Zufalls in der Kunst des 20. Jahrhunderts, sondern ebenso eine neue Form der künstlerischen Imagination, die vor dem Hintergrund der wissenschaftlichen Logik absurde Konstellationen von Vorstellungen erprobt.

 

Rezensionen:

  • Frank Zelger, in: Neue Zürcher Zeitung, 03.06.2015.
  • Bernhard Geil, in: Journal für Kunstgeschichte 2, 2006, S. 163–166.
  • Jürgen Ecker, in: Frankreich-Forum 7, 2006, S. 375.

Français

Berlin/Munich
2006
ISBN 978-3-422-06528-4
19,80 €
Coverabbildung »Kunst als Experiment«

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